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Warum nicht einfach auch mal seine Liebsten massieren? Für die Massage ist nicht viel nötig. Alles Nötige ist in einem üblichen Haushalt vorhanden. Aber man braucht auch etwas Plan für eine gute Massage. Hier habe ich einige Tipps zusammengestellt die Anreiz geben können wie eine Massage gestaltet werden kann…

Anfängerfehler:

Es gibt einige Fehler die man ohne große Schuld machen wird wenn man unerfahren seine ersten Massagen gibt. Dabei ist es ganz natürlich das die ersten Massagen genauso unperfekt sein werden wie beispielsweise die ersten Versuche Gitarre zu spielen. Beim Gittarespielen holt man sich Tips von erfahrenen Musiker oder man nimmt Musikunterricht. Massagelehrer gibt es nicht aber es gibt so manche Tips die einem helfen sich auf die Massagesituation vorzubereiten. Im folgenden möchte ich mit Ihnen einige dieser Überlegungen durchgehen und hoffe das Sie Ihnen helfen werden die Massage besser zu planen…

Wer seine ersten Massagen gibt wird sich früher oder später in folgender Situation befinden. Man weis nicht was man als nächstes machen soll. Klar, wie soll es auch anders kommen? Irgendwann haben Sie einfach alles gegeben. Wer gerade nicht weis was er neues machen sollte, der hat sich keinen Ablauf ausgedacht. Deshalb sollten Sie sich klar machen was realistisch ist. Sie sollten sich deshalb vergegenwärtigen das eine 15 minütige „qualitativ hochwertige“ Massage besser ist als eine nicht enden wollende „phantasielose“ Massage von 45 Minuten.

Deshalb sollten Sie sich schon jetzt ein Ende der Massage vorstellen. Aufhören wenn´s gerade am schönsten ist kann man planen… Einfach mit den Füßen oder dem Kopf aufhören. Lassen Sie sich ruhig an einem Höhepunkt zurufen: „ Nicht aufhören, Zugabe, mehr davon oder davon, bitte noch mal das da…“! So machen Rockstars das auch…

Ein schlimmer Fehler wäre es stattdessen auf un-intentionierte Bahnen die sich endlos wiederholen umzuschwenken. Wir sind bei der Massage nicht allein. Ganz klar kriegt der der massiert wird alles das mit was der der massiert an Handgriffen, Streichbewegungen und Berührungen gibt. Es ist uns nicht unbedingt bewusst aber der andere hat eine sehr hohe Wahrnehmung darüber an was wir denken wenn wir massieren. Deshalb sollten Sie nur massieren wenn Sie auch wirklich Lust dazu haben.

Aber auch wenn Sie Lust haben eine Massage zu geben ist doch nicht klar was zu einer guten Massage gehört. Deshalb folgt eine Massage einer Art Choreographie. Gute Masseure machen das was sie gut können. Dazu ähneln ihre Abläufe einem erprobten Ablaufschema. Da ein Anfänger hier keine Erfahrungen haben kann, hier eine hilfreiche Faustregel: je weniger Fähigkeiten ein Masseur hat, desto kürzer sollte er jedes Körperteil massieren.

Wer es kann, der kann eine Hand 10 Minuten massieren. Wer es nicht kann, der sollte hier nur vielleicht 1 Minute verbleiben. Daraus ergibt sich: je weniger Erfahrung, desto mehr Körperfläche in kurzer Zeit.

Ein Anfänger ist gut bedient eine 15 minütige Ganzkörpermassage zu geben, statt einer 30 minütigen Fuss-Massage. Die 15 Minuten werden mit viel mehr aufregenden Erlebnissen gefüllt sein als die 30 Minuten auf kleiner Fläche denn es werden viel mehr Nerven angeregt und auch viel mehr Imaginationen in der Wahrnehmung erzeugt.

Ein weiterer Tip ist die Verkleinerung der Bewegungen. Wer mit langen Strichen arbeitet und große Bahnen zieht hat schnell den ganzen Arm berührt oder den ganzen Rücken verwöhnt. Wer aber in kleinen Kreisen mit punktuellem statt flächigen Druck arbeitet, der kann den Rücken oder den Arm länger „bearbeiten“. So können beispielsweise die Gliedmaßen, der Kopf, das Becken, der Nacken, die Schultern, die Oberschenkel, die Waden und die Füße „abgearbeitet“ werden und die Frage nach der Choreographie ist geklärt.

Ganz besonders gilt die Regel der kleineren Bewegungen für die Ohren, die Hände, die Füße, die einzelnen Finger, den Hals und die Schultern. Hier kann man nur „klein“ massieren. Auch die Kniescheiben oder die Fusssohlen eignen sich dafür.

Jeder Griff eines Masseurs entstand aus dessen persönlicher Erfahrung. Mich persönlich haben vor allem die schlechten Massagen geprägt. Ich wollte meinen Kunden immer die eigenen schlechten Erfahrungen ersparen. Aber ohne eigene Erinnerungen an Griffe kann man sich diese nicht wirklich ausdenken denn wir wissen nicht wie sich diese anfühlen. Was also tun wenn man sich an keine Griffe erinnern kann?

Ein Trick ist die Verwendung eines Peelings statt der Verwendung von Massageöl. Denn das Peeling hat durch die Peeling-Körper eine ungemein tolle Wahrnehmungsintensität. Die Intensität die sonst durch einen „guten“ Griff erzeugt wird, kommt ganz von alleine durch die tausenden Peeling-Körper des Peelings. Das erinnert stark an angenehmes Kitzeln und es ist für uns alle intuitiv nachvollziehbar wie sich das Peeling anfühlen mag.

Einfache Striche und Griffe der flachen Hand reichen aus! Der Effekt ist großartig und ersetzt wirklich fehlende Grifftechniken! Bestehende Grifftechniken können aber auch mit Peeling angewendet werden.

Ein Peeling besteht hier aus Öl und Salz oder Zucker. Gemeint ist handelsüblich gekörntes Salz und nicht das ultragrobe Meersalz. Es sollte Salz oder Zucker sein den man auch in einen Salzstreuer oder Zuckerstreuer geben könnte.

Das Peeling nimmt Hautschuppen ab und das Öl macht die Haut ganz toll geschmeidig! Ein zusätzlicher High-Light-Effekt der gerade die Massage eines Anfängers durch das tolle Hautgefühl nach dem Peeling aufwerten wird.

Das Peeling kann man abduschen oder aber mit heißen Kompressen abnehmen. Das ist super angenehm und verlängert auch die Massagezeit. Hier wird es aber schon wieder etwas komplexer weil wir Waschlappen, heißes Wasser, sowie eine Schüssel und etwas Fingerspitzengefühl mehr brauchen. Wer sich das aber zutraut und damit Erfolg hat, der wir durch die heißen Kompressen noch mal mehr Eindruck hinterlassen.

Aber welches Öl benutze ich eigentlich für die Massage? Eine Faustregel heißt: je qualitativer eine Öl für ein Essen wäre um so besser wäre es für eine Massage. Ein hochwertiges Sesamöl von 6 Euro für 500ml ist schon sehr gut. Mandelöl gibt es billig in Asialäden. Olivenöl ist leider ein sehr langkettiges Öl und zieht daher schlechter ein. Tipp: erwärmen Sie das Speiseöl für ca 10 Minuten in einem Wasserbad auf 100 Grad. Dadurch zerfallen langkettige Öle in kurzkettige die der Körper besser aufnehmen kann. Das ist ein Trick aus dem Ayurveda.

Cremes und Lotionen haben oft einen hohen Feuchtigkeitsanteil und fühlen sich daher kalt an wenn sie auf den Körper aufgetragen werden. Das ist nicht schön. Benutzen Sie besser das günstige und hochwertige, pflanzliche Speiseöle oder kaufen Sie spezielles Massageöl, beispielsweise viel zu teures Veleda-Massageöl.

Wer jetzt Lust bekommen hat einen geliebten Menschen mit einer Massage zu verwöhnen, der kann sich vielleicht eine kleine Checkliste machen was er machen will.

Checkliste:

Ist der Raum warm?

Achtung: wer auf dem Boden massiert hat empfindlich kühlere Temperaturen zu erwarten als der der eine Liege benutzt. Unten am Boden sind meist gerade mal 18-22 Grad. Das ist sehr kalt. Benutzen Sie eine Heizdecke oder stellen Sie die Fußbodenheizung an. Verwenden Sie Wärmflaschen die an den Füßen liegen. Ein warmer Raum ist essentiell bei einer Massage.

Ist das Öl warm?

Benutzen Sie Wasserbäder, um Flaschen mit ca 100ml-200ml Öl zu wärmen. Ein Topf mit heißem Wasser kann genutzt werden, um das Massageöl auf einer Temperatur von nicht mehr als 50 Grad zu halten. 35 Grad reichen auch… In der Praxis eignen sich Babyflaschen-Wärmer, um das Öl warm zu halten. Können Sie das Öl nicht warm halten, sollten Sie solange es zu Beginn warm ist, den ganzen zu massierenden Körper vorher einölen. So kommen Sie nicht in die Bredouille, später kaltes Öl zu verwenden. Achten Sie auch darauf, dass Sie warme Hände haben.

Habe ich etwas um den Körper zu bedecken?

Sie sollten die Möglichkeit haben Teile des Körpers abzudecken. Generell werden die Beine bedeckt bis sie drann sind. Körperteile die auskühlen gehören zugedeckt. Ein Baumwolllaken ist vom Hautgefühl her angenehmer als synthetische Decken. Die ölige Haut mag die Synthetikphaser irgendwie nicht. Saunahandtücher tun es auch. Öl lässt sich am besten mit Ariel entfernen. Aldi verkauft angeblich Ariel unter anderem Namen als Hausmarke. Wer einmalig Öl nimmt, braucht sich aber um sowas keine Sorgen zu machen. Nur wer ein Tuch häufig benutzt muss gutes Waschmittel benutzen. Generell sollte jede Unterlage und jedes Laken/Handtuch nach einmaligem Benutzen zeitnah bei midestens 40 Grad, besser 60 Grad mit farbgleicher anderer Wäsche (nicht unbedingt allein) gewaschen werden.

Ist „ruhige“ Musik da?

Die Musik kann das Thema vorgeben. Wer keinen Favouriten hat, der kann auf Youtube „Entspannungsmusik“ suchen. Interpreten wie „Deuter“, „Chinmaya Dunster“ oder „Snatam Kaur“ haben viele gute Musik für Massagen produziert

Möchte ich ein Peeling machen?

Achtung: Dann brauchen Sie Öl und Zucker oder Salz.

Möchte ich heiße Kompressen anwenden um das Peeling zu entfernen?

Achtung: Dann brauchen Sie eine Thermoskanne mit 75 Grad heißem Wasser (mind. 1Liter), einen Waschlappen, eine Schüssel und eventuell ein Extrahandtuch.

Wie lange wird die Massage?

Achtung: besser wenig hochwertige Massagezeit als viel „liebloses“ Herumreiben…